Schon der Titel deutet ein wenig auf ècriture automatique hin, eine spontane, gelockerte Zunge verbindet den Klang der Worte im Stakkato mit impulsiven Gedanken. Inhaltlich die Erinnerung an eine Vaterfigur, verstorben und wie immer, wie könnte es anders sein, eine ambivalente Gefühlsbeziehung: Spannung, Abstossung und gleichzeitig Anziehung. Der Sarg des Vaters als "wehrloses Holz" hat mir gefallen, manch andere Worte waren mir zu sehr aus dem Schmuckkästchen ästhetischer Romantik: moosstern, blaubeergestrüpp, bernsteinfarben, Windhauch, Zuckerzeug, also ein wenig zu gesüßt, aber die Metapher eines weiblichen Wolfs, der Gefahr wittert, dessen Herz aber nur auf sich gestellt "gesundet", bringt eine ganz nette Verfremdung hinein. Das Politische in Form des Wortes "Al Quaida" steht etwas zusammenhanglos im Text. Ich kann es nur als eine Zeitungsmeldung interpretieren, deren Texten man oder in diesem Fall Frau, da bin ich mir ziemlich sicher, sich zu entziehen wünscht, weil man der Nachrichtenwelt misstraut und vor allem ihrer Sprache. Finden sie alle also eine bessere, poetischere in den nächsten Tagen.
Ich wünsche Ihnen und allen Teilnehmern viel Erfolg!
Obermeister (Gast) - 6. Aug, 00:51
Zitat
Wir sind alle Lehrlinge in einem Gewerbe,
in dem es niemand je zum Meister bringen wird.
Ernest Hemmingway
Schwäbischer Kunstsommer 2012 4. bis 12. August 2012
Meisterkurs Prosa Betreut von Alban Nikolai Herbst
Ich wünsche Ihnen und allen Teilnehmern viel Erfolg!
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in dem es niemand je zum Meister bringen wird.
Ernest Hemmingway